Michael Saylors Unternehmen verpasst Aufnahme in den S&P 500
Michael Saylors Unternehmen Strategy hat es diesen Monat nicht in den S&P 500 Index geschafft. Viele Investoren hatten mit der Aufnahme gerechnet, doch das S&P-Komitee entschied sich stattdessen für andere Unternehmen. Robinhood, AppLovin und Emcor Group wurden in den Index aufgenommen. Diese Änderungen treten am 22. September in Kraft.
Aktienreaktionen nach der Ankündigung
Nach der Veröffentlichung der Nachrichten verlor die Strategy-Aktie, die an der Nasdaq unter dem Kürzel MSTR gehandelt wird, im nachbörslichen Handel rund 2 %. Dies machte frühere Gewinne zunichte. Später kletterte die Aktie wieder auf 335,91 US-Dollar. Die Robinhood-Aktie hingegen legte um mehr als 7 % zu. Dieser Anstieg wird als „Indexeffekt“ bezeichnet. Er tritt auf, wenn Fonds, die den S&P 500 verfolgen, Aktien von neu in den Index aufgenommenen Unternehmen kaufen.
Warum erwartet wurde, dass Strategy in den S&P 500 aufgenommen wird
Strategy ist bekannt für seine großen Bitcoin-Bestände. Das Unternehmen besitzt über 636.000 BTC im Wert von über 70 Milliarden US-Dollar und ist damit der größte Bitcoin-Besitzer. Investoren und Analysten gingen davon aus, dass Strategy aufgrund seines hohen Marktwerts, seiner guten Liquidität und vier Quartalen in Folge Gewinne erzielen würde.
Berichten zufolge erfüllte Strategy alle technischen Voraussetzungen für die Aufnahme in den S&P 500. Die Marktkapitalisierung lag bei über 92 Milliarden US-Dollar, was eine wichtige Voraussetzung darstellt. Das Indexkomitee entschied sich dennoch gegen die Aufnahme.
Was Experten zur Entscheidung sagen
James Seyffart, ETF-Analyst bei Bloomberg, sagte, das S&P-Komitee habe die volle Kontrolle darüber, welche Unternehmen hinzugefügt oder entfernt werden. Er erklärte dies auf der Social-Media-Plattform X.
Sein Kollege Eric Balchunas fügte hinzu, dass das Komitee auch dann Nein sagen könne, wenn ein Unternehmen alle Regeln erfülle. Er bezeichnete den S&P 500 als „einen aktiven Fonds, der von einem geheimen Komitee verwaltet wird“.
Jeff Park, Chief Investment Officer bei ProCap BTC, sagte, das Komitee schaue nicht nur auf Zahlen. Er sagte, man berücksichtige die Marktposition des Unternehmens und andere Faktoren. Park merkte an, dass die großen Bitcoin-Bestände von Strategy möglicherweise Anlass zur Sorge gegeben hätten. Er erinnerte die Investoren daran, dass Entscheidungen auf der Unternehmensstruktur und nicht auf Medienberichten basieren.
Der Einstieg von Robinhood und seine Auswirkungen
Die Aufnahme von Robinhood in den S&P 500 verleiht dem Unternehmen einen enormen Schub. Trotz früherer Kontroversen über seine Handelspraktiken hat sich Robinhood zu einem wichtigen Akteur entwickelt. Nun ist es neben Coinbase und Jack Dorseys Block eines der wenigen Unternehmen für digitale Vermögenswerte im S&P 500.
Dass Strategy den S&P 500-Platz verpasst hat, ist mehr als nur ein Zeichen dafür. Experten schätzen, dass passive Fonds, die den Index abbilden, im Falle der Aufnahme von Strategy Aktien im Wert von rund 16 Milliarden US-Dollar gekauft hätten. Diese Käufe hätten den Aktienkurs steigen lassen und hätten auch dem Bitcoin-Kurs zugutekommen können, da Strategy so viele Bitcoins hält.
Das Gesamtbild für Bitcoin und Unternehmensbeteiligungen
Obwohl die Nachricht für Strategy und Bitcoin-Anhänger enttäuschend war, sehen viele einen positiven Trend. Die Bitcoin-Bestände von Unternehmen übersteigen mittlerweile eine Million BTC im Wert von über 100 Milliarden US-Dollar. Strategys große Bitcoin-Käufe haben andere Unternehmen beeinflusst. Einige, wie Metaplanet und Semler Scientific, denken darüber nach, Bitcoin in ihre eigenen Kassen aufzunehmen.
Dies zeigt, dass Bitcoin eine immer wichtigere Rolle bei der Verwaltung von Geldern in Unternehmen spielt. Der Markt beobachtet aufmerksam, was als nächstes passiert.